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Traumatherapie, EMDR & BRAINSPOTTING

Was ist ein Trauma?

Wenn Menschen Ereignisse widerfahren, die ihr Vorstellungsvermögen und Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen, kann es in Folge fehlender Verarbeitung zu Traumafolgestörungen kommen. Diese äußern sich durch quälende Erinnerungen, Alpträume, Schlafstörungen, Ängste, starke Nervosität und andere körperliche Beschwerden. Scham- und Schuldgefühle können ebenfalls auftreten.

Traumatisierende Ereignisse können schwerwiegende Vorfälle sein, in denen das eigene Leben oder die eigene (psychische) Gesundheit gefährdet ist – zum Beispiel Naturkatastrophen, Unfälle, körperliche/psychische/sexuelle Gewalt, Krieg, schwerwiegende Erkrankungen,  Verluste und Tod von nahen Personen etc.. Auch Ereignisse, bei welchen das Leben oder die Gesundheit einer anderen Person  bedroht ist, können Traumafolgestörungen entstehen lassen – zum Beispiel bei Zeugen von Gewalttaten oder schweren Unfällen.

Traumatisierende Ereignisse können auf der anderen Seite auch alltägliche Belastungen sein, die sich über einen längeren Zeitraum ansammeln und das  seelische Verarbeitungsvermögen des/r Betroffenen stark überfordern.

Was passiert bei einer Traumafolgestörung?
Die rettende Reaktion der Psyche auf diese große Überforderung ist, dass Betroffene sich innerlich von ihren Gefühlen abspalten, um nicht von diesen überschwemmt zu werden. Im Schockzustand nehmen sie also alles wahr, ohne die dazugehörigen Gefühle zu spüren. Diese Fähigkeit zur Dissoziation zeichnet sich dadurch aus, dass Betroffene das Gefühl haben die Situation sei unwirklich oder wird nicht von ihnen erlebt – so als ob, sie einer anderen Person bei der belastenden Situation zuschauen.

Diese ursprünglich hilfreiche Antwort auf zu starke Belastungen, wird dann zum Problem, wenn erinnernde Schlüsselreize (=Trigger) – wie zum Beispiel Bilder, Gefühle, Gedanken oder Gerüche – in ganz anderen Situationen, die gleichen Gefühle und Ängste auslösen und sich das Trauma dadurch in alltäglichen Situationen wiederholt. Bei dieser traumatischen Erinnerung (=Retraumatisierung) reagiert das Gehirn und der Körper auf die gleiche Weise, ohne dass das Trauma verarbeitet werden kann. Dies führt dazu, dass die Folgen von Traumatan im starken Ausmaß das Leben der Betroffenen und oftmals auch deren Angehörigen  beeinflussen.

TRAUMABEHANDLUNG

EMDR
EMDR (Eye-Movement Desensitization and Reprocessing nach Francine Shapiro) ist eine wissenschaftlich anerkannte Therapiemethode zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Dabei werden von den TherapeutInnen bilateral (auf beiden Seiten des Körpers) wechselnde Sinnesreize zur Anregung beider Gehirnhälften gesetzt, wie zum Beispiel induzierte Augenbewegungen, Antippen der Hände oder das Schnippen mit den Händen. Dadurch werden beide Gehirnhälften zur Verarbeitung belastender Erinnerungen angeregt und die Integration sowie Akzeptanz des Erlebten ermöglicht. Das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen können auf diese Weise nachweislich und anhaltend verbessert werden.

BRAINSPOTTING
Brainspotting nach David Grand ist eine Weiterentwicklung von EMDR. Sie ist genauso eine traumaspezifische Methode, welche die Verarbeitung sowie Auflösung von vorsprachlichen (nicht bewussten) Belastungen, Erfahrungen und Symptomen sowie den Aufbau/Stärken von inneren Ressourcen ermöglicht. Dabei werden Elemente des EMDR mit dem Somatic Experiencing (nach Peter Levine) verknüpft. Beim Brainspotting wird mit emotional belastenden Ereignissen und deren körperlichen Bezugserfahrungen gearbeitet. Über Augenbewegungen wird der dazugehörige Brainspot gesucht hinter dem man das neuronale Netzwerk vermutet, welches mit dem entsprechenden Symptom/Ereignis sowie deren kognitiven Bewertung verbunden ist. Dieser Brainspot wird über das aufmerksame Fokussieren aktiviert und das Prozessieren (Verarbeitung) über bilaterale Stimulation in Gang gesetzt. Brainspotting wirkt dabei direkt auf tiefere Gehirnstrukturen und das autonome Nervensystem.

Ego-State-Therapie
Die Ego-State-Therapie nach John und Helen Watkins geht davon aus, dass Menschen, die ein Trauma überlebt haben, unbewusst psychische Abwehrmechanismen entwickeln, die ihnen helfen überwältigende Gefühle von Angst, Schmerz, Hilflosigkeit usw. auszuhalten. Diese Gefühle oder andere belastende, durch das Trauma verursachte Anteile (=ego-states) werden dabei abgespalten und oftmals auch verdrängt.

Die Ego-State-Therapie hilft den Betroffenen, abgespaltene Ich-Anteile mit all ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, Gefühlen und Haltungen wieder miteinander zu verbinden und in das Ich zu integrieren. Das Ziel dabei ist innere Spannungen und Konflikte von Betroffenen zu lösen, Ressourcen zu einer besseren Traumaverarbeitung aufzubauen sowie die Persönlichkeit wieder dazu zu befähigen, als Ganzes zu handeln.

Wer bietet dieses Angebot in der Praxis Strudlhof an?
Mag.a Dunja Tasić